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Sonntag, 22.12.2024
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Samstag, 21. März 2020 12:59 Uhr

JETZT zählt es: Soziale Kontakte meiden kann Leben retten! JETZT zählt es: Soziale Kontakte meiden kann Leben retten!

Eschershausen-Stadtoldendorf (rus). Jetzt zählt es: „Dieses Wochenende wird entscheidend sein für den weiteren Infektionsanstieg und die weiteren Maßnahmen“, fasst Dr. med. Andreas Schindler die derzeitige Situation zusammen. Der Allgemeinmediziner aus Stadtoldendorf beobachtet die derzeitige Corona-Pandemie genau. An diesem Wochenende wird eine wichtige Phase sein, zu wie vielen behandlungsbedürftigen Neuinfektionen es in der übernächsten Woche kommen wird. „Die Menschen sollten jetzt dringend soziale Kontakte wie etwa Grillpartys oder Besuche auf ein notwendiges Minimum reduzieren, Kontakte mit Risikopersonen sollten unterlassen werden“, so der Arzt. „Das ist für uns alle, insbesondere für die schwächeren, kranken und älteren Menschen sehr wichtig“.

Die ersten Fälle gebe es bereits im Landkreis. Das Trügerische: Gut 80 Prozent der Infizierten zeigen nur milde bis gar keine Symptome. Was für den Einzelnen gut ist, ist aber auch die Gefahr für andere, denn trotzdem sind diese Personen ansteckend und können eine Infektion leicht weitergeben. „Deshalb müssen wir JETZT auf soziale Kontakte verzichten“, rät der Mediziner. Im Fokus stehen hier vorwiegend ältere Menschen und Personen mit schweren Vorerkrankungen. „Der Rat, dass Enkelkinder also ihre Großeltern vorübergehend nicht sehen sollten, ist ein wichtiger Baustein zur Vermeidung von Infektionen“, so Dr. Schindler. Wie viele weitere Hygiene- und Sicherheitsvorkehrungen, die derzeit in Kraft sind.

Dass sich ein Großteil der Bevölkerung früher oder später infizieren könnte, davon gehen Fachleute aus. „Nur dies muss so geschehen, dass das Gesundheitssystem auf einen Schlag nicht überlastet ist“. Bei ca. zehn Prozent der Infizierten kommt es zu deutlichen Symptomen, ca. fünf bis zehn Prozent werden krankenhaus- oder sogar intensivpflichtig. „Wir müssen vermeiden, dass diese Zahlen schlagartig steigen. Wenn wir jetzt unsere sozialen Kontakte reduzieren, werden wir Ende der kommenden Woche deutlich weniger krankenhauspflichtige Patienten haben und so dazu beitragen, das Gesundheitswesen nicht zu überlasten“, so Schindler. Nun zähle es, solidarisch miteinander umzugehen und einmal mehr Rücksicht zu nehmen. Wer sich krank fühle oder grippeähnliche Symptome zeige, solle von einem Arztbesuch ohne Voranmeldung absehen und zuerst telefonischen Kontakt aufnehmen. Alle Arztpraxen sind telefonisch erreichbar, auch wenn es teils durch die vielen Anrufe einmal deutlich länger dauern könnte.

Das man sich an die Hygieneregeln gut halten und auf Mitmenschen Rücksicht nehmen kann, machen immer mehr positive Beispiele deutlich, wie Samtgemeindebürgermeister Wolfgang Anders lobt. „In den Einkaufsläden und zuhause halten sich die Menschen weitestgehend sehr gut an die dringen gebotenen und bekannt gemachten Empfehlungen“, sagt der Verwaltungschef. Auch Hilfsangebote für Botendienste werden gelobt, „das ist eine großartige Sache“. Ein großes Dankeschön richtet er an diejenigen, die trotz dieser Umstände weiterhin das öffentliche Leben aufrechterhalten, wie etwa insbesondere die vielen Ärzte, medizinisches und pflegerisches Personal oder auch Verkaufspersonal. „Sie machen einen tollen Job, wir brauchen sie“, so Anders. Einen deutlichen Appell richtet aber auch er an die Mitmenschen: „Vermeiden Sie bitte derzeit unbedingt soziale Kontakte, halten Sie sich an die allgemeinen Verhaltens- und Hygieneempfehlungen“, so Anders. Er warnt auch vor den derzeit im Internet und den sozialen Medien verbreiteten Falschmeldungen und Verschwörungstheorien. Seriöse Informationen gibt es beispielsweise unter den folgenden Adressen:

Robert Koch Institut - Informationsportal zu COVID-19

Landkreis Holzminden/Gesundheitsamt - Informationssammlung zum Thema Corona

„Wir wünschen allen, dass wir alle möglichst unbeschadet durch diese herausfordernde Zeit kommen“, so Anders und Schindler.

Foto: Archiv

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