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Samstag, 28.12.2024
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Mittwoch, 25. November 2020 08:23 Uhr

"Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen" - WEISSER RING in größter Sorge wegen häuslicher Gewalt "Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen" - WEISSER RING in größter Sorge wegen häuslicher Gewalt

Deutschland/Kreis Holzminden (red). „Wir machen uns die allergrößten Sorgen“ – mit eindringlichen Worten warnt Jörg Ziercke, Bundesvorsitzender des WEISSEN RINGS, vor dem nach wie vor erhöhten Risiko häuslicher Gewalt in der Corona-Krise. „Gewalt geschieht in Deutschland in jeder einzelnen Minute des Tages, nicht nur während einer Pandemie“, sagt Ziercke. „Wir müssen aber davon ausgehen, dass es jetzt im Lockdown noch einmal zu deutlich mehr Taten kommt. Dass diese Phase in die dunkle Jahreszeit fällt, in der es ohnehin mehr Vorfälle gibt, verschlimmert die Lage für die Opfer zusätzlich.“ Zum zweiten Mal stellt der WEISSE RING, Deutschlands größte Hilfsorganisation für Krimina- litätsopfer, das Thema deshalb in den Mittelpunkt einer bundesweiten Kampagne. Unter dem Motto „Schweigen macht schutzlos, mach‘ Dich laut“ erheben prominente Frauen und Männer ihre Stimme gegen häusliche Gewalt. Im Fernsehen, auf Plakatwänden und in den Sozialen Medien im Internet fordern sie ab diesem Dienstag Betroffene und Zeugen auf, sich unter Telefon 116 006 Hilfe zu holen bei den Opferhelfern des WEISSEN RINGS. Die erste Auflage der Kampagne im Mai erreichte Millionen Menschen. Jedes Jahr erfasst die Polizei rund 140.000 Fälle von häuslicher Gewalt. Das Dunkelfeld ist riesig; der WEISSE RING geht davon aus, dass allenfalls jede fünfte Tat angezeigt wird. Betroffen sind überwiegend Frauen, jede dritte Frau in Deutschland hat schon einmal Gewalt erfahren. Dabei kann sich die Spirale häuslicher Gewalt bis zum Schlimmsten steigern, wenn sie nicht rechtzeitig gestoppt wird: Jede dritte getötete Frau in Deutschland wird von ihrem eigenen Partner umgebracht. Dass viele aktuelle Gewalt-Statistiken noch keinen sichtbaren Corona-Effekt abbilden, darf laut Ziercke kein Anlass für Entwarnung sein. „Unsere Erfahrung zeigt, dass sich die Gewalttaten nicht schnell in Zahlen niederschlagen. Opfer melden sich nicht gleich nach der Tat, und sie melden sich auch nicht an dem Tag, an dem das Ende eines Lockdowns verkündet wird. Häufig leben sie viele Jahre mit der Gewalt.“

Foto: Weisser Ring/ Viktor Strasse

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