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Freitag, 27.12.2024
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Donnerstag, 17. Dezember 2020 14:52 Uhr

Corona-Impfzentrum: Es kann losgehen, wenn… Corona-Impfzentrum: Es kann losgehen, wenn…

Sind zufrieden mit den Vorbereitungen für das Impfzentrum, v. l. Dirk Hebeler (Ortsbeauftragter der JUH Holzminden), Anja Mundhenke (Leiterin Rettungswache JUH Holzminden), Sebastian Multhoff (Geschäftsstellenleiter JUH Holzminden und Landrat Michael Schünemann

Holzminden (red). Draußen wird noch gehämmert, im Gebäude gibt es letzte Gespräche zu Sicherheit und Abläufen, ansonsten müssen nur noch ein paar Möbel aufgestellt und die Technik installiert werden: Das Impfzentrum des Landkreises Holzminden in der Holzmindener Zeppelinstraße 6 ist praktisch fertig. Dank einer pragmatischen und gelungenen Hand-in-Hand-Aktion des Vermieters, den Johannitern als künftigen Betreibern und den zuständigen Verwaltungen von Kreis und Stadt ist innerhalb von drei Wochen ein betriebsbereites Zentrum mit vier Impfstrecken aus dem Boden gestampft worden. Bei einer letzten Begehung konnte sich Landrat Michael Schünemann davon überzeugen, dass es losgehen kann – wenn die Bundesregierung und das Land eine Regelung für die ärztlichen Dienste gefunden hat.

Im Eiltempo hat Vermieter Carl-Otto Künnecke neben vielen anderen baulichen Vorbereitungen zwei Türen einbauen lassen und entsprechende Strom- bzw. Internetanschlüsse gelegt. Nachdem die Johanniter in einem Schnellvergabeverfahren als Betreiber feststanden, hatten sie die Messebaufirma Weber aus Delligsen mit der Gestaltung der Innenräume beauftragt. Die Umsetzung erfolgte in kürzester Zeit. Jetzt stehen neben dem Empfang und einer Registrierung auch genügend Räume für den Wartbereich vor und nach der Impfung, für Ärzte und Personal sowie für die Impfung selbst fest. Sebastian Multhoff, Dienststellenleiter der Johanniter Unfallhilfe des Ortverbandes Holzminden ist sehr zufrieden. „Wir sind außerordentlich dankbar für die schnellen und unbürokratischen Entscheidungswege, mithilfe derer wir das hier in Rekordzeit auf die Beine haben stellen können“, erklärt Multhoff. Neben den zuständigen Bereichen der Kreisverwaltung lobt Multhoff auch Polizei und das städtische Bauamt sowie den Brandschutz. „Das ging alles Hand in Hand, so dass es eigentlich nur noch Kleinigkeiten in Bezug auf den Bau zu klären gibt“, ergänzt er.

Als Personal sind mittlerweile auch schon 18 Personen gefunden worden, hauptsächlich im Verwaltungsbereich. Weitere acht vor allem für den medizinischen werden noch benötigt. „Was derzeit fehlt, sind noch weitere Notfall- oder Rettungsassistenten, die auch impfen können“, ergänzt Anja Mundhenke, Holzmindener Rettungswachenleiterin und künftige Leiterin des Zentrums. Betrieben werden soll das Impfzentrum in zwei Schichten, was die Abläufe betrifft, sind schon die ersten Schulungen angelaufen und auch der Einsatz des mobilen Teams für Impfungen in Seniorenheimen und bei Pflegebedürftigen wird bereits geplant.

Ein letzter Knackpunkt ist noch die Besetzung des ärztlichen Leiters und der für die Impfvorgänge verantwortlichen Ärzte. Bisher ungeklärt ist dazu bisher, ob deren Verpflichtung auf Honorarbasis oder als sozialversicherungspflichtig Beschäftigte erfolgen soll. Letzteres würde die Suche nach entsprechenden Kräften wohl erheblich erschweren, weil weder schon pensionierte noch Ärzte mit einer eigenen Praxis dann noch für eine Rekrutierung in Frage kämen. „Die Vertreter der Landkreise haben in diesem Zusammenhang schon eindeutig über den Niedersächsischen Landkreistag Stellung bezogen und auf eine schnelle Entscheidung gedrungen“, stellt Landrat Michael Schünemann dazu klar. Die Koppelung mit der Sozialversicherungspflicht würde auch in Holzminden deutliche Probleme aufwerfen, obwohl sich auch hier einige pensionierte Ärzte sofort gemeldet hatten. Für eine weitere schnelle Umsetzung sei allerdings überhaupt eine klare Entscheidung notwendig.          

Anmeldung und Terminvergaben werden nach Zulassung des Impfstoffes übrigens zentral vom Land gesteuert, weder der Landkreis noch die Leitung des Impfzentrums wird das in irgendeiner Weise beeinflussen können. Das bedeutet, dass nur wer ein Schreiben vom Land vorweisen kann, auch geimpft wird. „Es ist möglich, dass sich in den gesamten Abläufen dann in den ersten Wochen noch einiges einruckeln muss“, sind sich die Vertreter der Johanniter und der Landrat bei der Begehung einig. Doch das dürfte nur ein vorübergehendes Problem darstellen.   

Foto: Peter Drews/Landkreis Holzminden

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