Neues Entwicklungskonzept soll die Homburg wieder zu einer Belohnung werden lassen - ab 2019 wieder mit einem Aussichtsturm
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- Kategorie: Region Aktiv
- Veröffentlicht: Mittwoch, 29. November 2017 14:14
Stadtoldendorf/Eschershausen (rus). Die Burgruine Homburg thront auf ihrem rund 400 Meter hohen Gipskegel, allerdings ist sie seit einiger Zeit kaum noch begehbar. Bereits seit fast neun Jahren ist der Bergfried mit seiner Aussichtsplattform gesperrt, eine touristische Nutzung gibt es nicht. Das soll nun ein touristisches Entwicklungskonzept ändern, das der Förderverein in Auftrag gegeben hat und welches jetzt vorliegt. Schon 2018 sollen die ersten Planungen erfolgen, 2019 könnte ein neuer Aussichtsturm gebaut werden.
Umsetzung einer Turm-in-Turm-Lösung schon 2019
„Wir können auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicken“, eröffnet Helmut Affelt, Vorsitzender des Fördervereins Homburg, die eigens zur Vorstellung des neuen Entwicklungskonzeptes anberaumte Pressekonferenz im Rathaus in Stadtoldendorf am Dienstagabend. Gemeint ist damit ein großer Schritt in Richtung touristischer Nutzung der Burgruine für Besucher und Einheimische. „Unsere Arbeitsaufträge sind erledigt“, sagt Affelt, jetzt ist also die Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz, kurz SBK, am Zug, die Eigentümerin der Burg ist. Und die hat offenbar bereits in den Vorgesprächen signalisiert, bei Vorliegen eines touristischen Entwicklungskonzeptes Maßnahmen auf der Burg umzusetzen und finanzielle Mittel in die Hand zu nehmen. „2018 sollen die Planungen für eine Turm-in-Turm-Lösung beginnen, 2019 soll der Turm gebaut werden“, gibt Affelt freudestrahlend bekannt. Und in der Tat wäre das ein großer Teilerfolg, den sich der Förderverein auf die Fahne schreiben könnte.
Förderung aus LEADER-Mitteln für das Entwicklungskonzept
Möglich gemacht haben das neben Eigenmitteln des Vereins auch die finanzielle Unterstützung der Stadt Stadtoldendorf, der Stadt Eschershausen, der Gemeinde Lenne sowie eine Förderung aus LEADER-Mitteln. Durch das Büro „Project M“ aus Hamburg wurden im Sommer in zwei großen Diskussionsrunden vor Ort mit allen wichtigen Akteuren aus Gipsindustrie, Kommunen, Forstwirtschaft, der Stiftung selbst, Denkmalpflege, Naturschutz, Archäologie und der Solling-Vogler-Region als Tourismusverband die Möglichkeiten einer touristischen Nutzung des Burggeländes ausgelotet. „Wir haben alle zusammen gezogen, die rings um die Homburg agieren oder damit zu tun haben“, sagt Affelt. Herausgekommen ist ein 24-seitiges „Touristisches Entwicklungskonzept Homburg“, das den Ist-Zustand beschreibt und konkrete Umsetzungsschritte und Ansätze benennt.
Die Stiftung hat bereits ihr „Ja“ gegeben
Das Konzept soll nun Grundlage für den weiteren Ausbau einer touristischen Infrastruktur rund um die Homburg sein, ein erster Schritt wären da die 2018 beginnenden Planungen der SBK. „Die Stiftung hat ihre Zusage gegeben, einen Turm zu bauen“, sagt Affelt, auch wenn weitere Details etwa zur Höhe oder Ausgestaltung noch nicht vorlägen. Fest steht aber, dass es eine Stahlkonstruktion im Inneren des derzeit gesperrten Bergfriedes geben soll, die dann als Aussichtsplattform wieder Besuchern zugänglich sein wird. Auch der Zeitplan scheint bereits in Stein gemeißelt: 2018 die Planung des Turmes, 2019 die Umsetzung. Affelt: „Mit dem Entwicklungskonzept wurde deutlich, dass die Burg touristisch genutzt werden kann. Die Besucher müssen wieder eine Belohnung erhalten, wenn sie auf das Burggelände gehen“.
Erlebnispfad und weitere Projekte
Nächstes größeres Projekt des Fördervereins, das aus dem Konzept hervorgegangen ist, wird die Erstellung eines historischen Walderlebnispfades sein, der in etwa mit dem Graslandpfad in Hellental oder dem Sandsteinerlebnispfad in Arholzen vergleichbar sein soll. Vorgesehen sind hier die Verbindung der Themen Gips, Sandstein, Holzgewinnung und archäologische Funde im Homburgwald zu einem Erlebnispfad, der die Besucher hinauf zur Burg führen soll. Dazu soll es sogar eine personelle Unterstützung bei der Stadt Stadtoldendorf geben, wie Helmut Affelt bereits ankündigte. Die Pflege und Unterhaltung des Weges übernimmt später der Verein oder die Stadt, die SBK soll sich an Planung und Umsetzung des Pfades finanziell beteiligen. Und auch hierbei will der Förderverein nichts auf die lange Bank schieben: „Die Ausarbeitung der Punkte soll im Winter erfolgen, im März soll bereits ein Ergebnis vorliegen“, so Affelt.
Der Verein ist zuversichtlich, freut sich aber auch über weitere Ideen von außen. Im Rahmen der Mitgliederversammlung am 14. Dezember 2017 im Haus am Eberbach in Stadtoldendorf sollen die Mitglieder noch einmal umfangreich einbezogen werden. Auch weitere Interessierte sind zu der Versammlung herzlich willkommen, wie Helmut Affelt betont.
Fotos: rus, Bastian Sund