„Wir haben die Schnauze voll!“ – Nach wiederholten Zerstörungen will Team „Lenneweg“ hinschmeißen
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- Kategorie: Region Aktiv
- Veröffentlicht: Montag, 14. Mai 2018 18:15
Eschershausen (kp). „Wir haben jetzt endgültig die Schnauze voll“, erzählt uns ein völlig aufgebrachter Günter Weidemann. ,,Es kann nicht sein, dass so etwas Schönes einfach immer wieder zerstört wird!“ Gänzlich hinschmeißen wolle er. Sein Arbeitsteam „Lenneweg“ möchte es ihm gleichtun.
Was war passiert?
Vergangenen Donnerstag, Christi Himmelfahrt, kam es im Zuge der „Vatertags-Wanderungen“ erneut zu mutwilligen Zerstörungen am Lenneweg. Getroffen habe es vor allem das von „Bingo-Umweltlotterie“ finanzierte Insektenhotel. „Das bereits bewohnte Schmetterlingshaus wurde abgerissen und in die Lenne geworfen“, so Weidemann. Und weiter: „Dann sind wieder Pflanzkübel zerstört und ebenfalls in die Lenne geschmissen worden. Tontöpfe, die bereits von Insekten bewohnt waren, wurden auch kaputtgemacht.“
Die Leidensgeschichte des Lenneweges ist lang
Die Leidensgeschichte des Lenneweges ist lang: Immer wieder kam es zu Vandalismus. Mühsam vom Lenneweg-Arbeitsteam angelegte Pflanzkübel, Rankgitter oder auch Sitzgelegenheiten gerieten immer wieder ins Visier von Personen, die sich dort aufhielten, um nicht zuletzt massive Schäden anzurichten.
Immer wieder rappelte sich das Team um Günter Weidemann auf, um den entstandenen Schaden zu ersetzen, den Lenneweg wieder herzurichten oder gar weiter zu verschönern. Zuletzt freute man sich über eine Bingo-Förderung im vierstelligen Bereich. Unter Mithilfe der Eschershäuser Grundschulkinder wurden über mehrere Tage Insektenhotels geschnitzt und Blumenkübel gestaltet. Hunderte Stunden ehrenamtliche Arbeit hat das Arbeitsteam Lenneweg in die Verschönerung investiert.
Eine großflächig angelegte Streuobstwiese stieß auf große Begeisterung unter den Anwohnern. Patenschaften wurden für Bäume ins Leben gerufen. Nun soll alles vorbei sein. Günter Weidemann will einen Schlussstrich ziehen: „Es reicht jetzt! Es geht gar nicht mehr um den finanziellen Sachschaden. Es ist der emotionale Schaden, der mich resignieren lässt.“
In einer vor wenigen Tagen von der Polizei veröffentlichten Pressemitteilung war von einer Personengruppe mit einem Bollerwagen die Rede, die sich zur Mittagszeit an Einrichtungen im Stadtpark zu schaffen gemacht habe. „Es wurden diverse Vorkehrungen für Insekten und Kleintier angegangen. Der entstandene Sachschaden konnte noch nicht beziffert werden“, heißt es dort weiter. Wenn die Ermittlungen der Polizei zu einem Erfolg führen, wird es für das Arbeitsteam Lenneweg vielleicht doch noch ein kleines Happy End geben.