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Mittwoch, 25.12.2024
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Mittwoch, 11. März 2020 17:06 Uhr

Unterstützung und Selbstschutz: Weisser Ring stellt App für Stalking-Betroffene vor Unterstützung und Selbstschutz: Weisser Ring stellt App für Stalking-Betroffene vor

Hans Peter Sawatzki (von links), Hauptkommissar Christian Rusniok und Werner Friedrich.

Kreis Holzminden (lbr). Ständige Anrufe, verfolgen, auflauern, beschimpfen oder belästigen - Stalking kann viele Formen haben und stetig steigen die Opferzahlen. Meist sind Frauen betroffen, doch auch Männer zählen zu den Opfern. Die Betroffenen leiden stark unter den Nachstellungen oder Belästigungen der Täter. Sie fühlen sich unsicher, ausgeliefert und haben starke Ängste. Doch wie kann man einen Stalker stoppen? Oftmals mangelt es an Beweisen und auch der Polizei sind dann die Hände gebunden, obwohl Stalking natürlich eine Straftat ist.

Seit fast einem Jahr gibt es die NoStalk-App, entwickelt von der Hilfsorganisation Weisser Ring in Zusammenarbeit mit der Polizei. Die App für das Smartphone ist eine Art Tagebuch, mit der Opfer von Stalking Nachstellungen oder andere Vorfälle lückenlos und einfach dokumentieren können. Video-, Foto- und Audioaufnahmen können tätigt werden und werden anschließend auf einem gesicherten Server gespeichert, falls der Täter Zugriff auf das Handy des Opfers haben sollte. Über die App kann ebenfalls ein lauter Signalton für Notsituation abgespielt werden und über einen großen Button können die Opfer auch Hilfe anfordern. Diese aufgenommenen Beweise können dann der Polizei vorgelegt werden und gelten auch vor Gericht. „Der Weisse Ring arbeitet eng mit der Polizei zusammen“, erklärt Werner Friedrich, Außenstellenleiter Weisser Ring Holzminden.

Der Weisse Ring ist ein gemeinnütziger Verein, der zur Unterstützung von Kriminalitätsopfern und zur Prävention vor Straftaten gegründet wurde. Auch im Landkreis Holzminden gibt es eine Außenstelle, die sich vor Ort für Opfer einsetzt und sie auf verschiedene Art und Weise unterstützen kann. „Der erste Kontakt entsteht meist über das Telefon“, erklärt Friedrich. Meist sei dieses Gespräch und das Zuhören der Mitglieder des Weissen Rings schon eine große Hilfe und der erste Schritt in die richtige Richtung für die Betroffenen. Der Weisse Ring nutzt die Räumlichkeiten in der Drescheibe an der Stadthalle in Holzminden. Dort gibt es ein Büro, in dem sich die Opfer mit den ehrenamtlichen Helfern treffen können. „Die Helfer sind sozusagen die Lotsen für die Opfer“, beschreibt Hans Peter Sawatzki, ebenfalls Mitglied des Weissen Rings. Die Helfer begleiten die Personen beispielsweise zur Polizei, zu Rechtsanwälten oder zum Gericht. Die Hilfe des Vereins ist ehrenamtlich und kostenlos für die Opfer. "Die Opferhelfer werden für die Arbeit geschult", ergänzt Friedrich. Über die Arbeit des Weissen Rings gibt es unter www.weisser-ring.de weitere Informationen und Hilfestellungen für betroffene Personen. Weitere Informationen zur App gibt es unter www.nostalk.de. 

Foto: lbr

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