Problematik Wegerecht: Mitglieder des Tierschutzvereins wollen öffentlichen Druck erhöhen
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- Kategorie: Region Aktiv
- Veröffentlicht: Samstag, 05. September 2020 15:34
Holzminden (lbr). Am heutigen Samstag, fand die Mitgliederversammlung des Tierschutzvereins Holzminden-Höxter statt. Der Vorstand und die Tierheimleitung informierten die Mitglieder über die Geschehnisse des vergangenen Jahres. In den Fokus der Veranstaltung rückte jedoch das Thema neues Tierheim am Allernbusch.
Der Vorsitzende Jens Müller erzählte die komplette Geschichte rund um die Immobilie und das fehlende Wegerecht. Er begann im Jahr 2018 mit dem positiven Bauvorbescheid und der Befreiung aus dem Landschaftsschutz. Alle Aufgaben von den Behörden wurden über die Monate abgearbeitet, Arbeiten würden vorbereitet, ein Teil des Gebäudes würde entkernt. Der Verein stellte bei der Feldwegeinteressenschaft einen offiziellen Antrag auf Wegerecht. Dieser Antrag wurde auf der Mitgliederversammlung abgelehnt. Die Interessenschaft habe Bedenken, dass Feldwege zugeparkt und stark befahren werden könnten. Zudem gäbe es weitere Bedenken, dass die Interessenschaft keinen Jagdpächter mehr für dieses Gebiet finden könnte, da es mit dem Betrieb des Tierheims unruhiger werden könnte. Das Wegerecht muss jedoch als Baulast eingetragen werden, bevor die Bauarbeiten starten dürfen. Der Tierschutzverein versuchte bisher eine Klage zu umgehen und suchte das Gespräch. Der Vorstand des Vereins machte der Interessenschaft bereits ein Angebot über eine Bürgschaft zum Ausgleich möglicher Ausfälle im Bezug auf die Bedenken zum Thema Jagd. Zudem bot der Verein ebenfalls an, eine Schranke auf dem Feldweg, direkt hinter der Einfahrt zum neuen Tierheim, zu installieren, um auch diese Bedenken aus dem Weg zu räumen. Der Feldwegevorstand lehnte jedoch dankend ab und verwies auf das Votum der Mitgliederversammlung, daran sei der Vorstand gebunden. Die Interessengemeinschaft stellte noch mal klar, dass sie überzeugt davon seien, dass der Tierschutzverein eine wichtige Aufgabe für die Gesellschaft erfülle. Es gehe ihnen lediglich um diesen exponierten Standort. „Sehr geehrte Damen und Herren, unsere Anwälte und Berater empfehlen uns als nächsten Schritt, Klage gegen die Verwaltung der Stadt Holzminden auf Erteilung der Baugenehmigung einzureichen“, erklärt Jens Müller und ergänzt: „Ich möchte an dieser Stelle noch einmal ganz klar betonen, dass wir absolut kein Interesse daran haben, eine gerichtliche Auseinandersetzung mit unseren Partnern oder Nachbarn zu führen. Doch es scheint kaum noch eine Alternative zu geben.“
Abschließend fragte Müller, ob die Mitglieder das Vorhaben des Vorstandes noch immer unterstützen würden und ob sie Ideen hätten, wie es nun weiter gehen könne. Die Mitglieder drückten ihre Unterstützung in Applaus aus und sprachen sich dafür aus, denn öffentlichen Druck zu erhöhen. „Man müsste das Fernsehen dazu holen, das kann doch alles nicht wahr sein. Wir das öffentliche Interesse gar nicht wahrgenommen“, sagte ein Mitglied. Auch eine Demonstration und eine Unterschriften-Aktion wurden vorgeschlagen. Besonders ärgerlich wurde das Schweigen des Landkreises und der Stadtverwaltung von den Mitgliedern aufgenommen. „Das ist doch eine Pflichtaufgabe“, betonte ein Mitglied. Der Vorstand des Tierschutzvereins wolle nun zeitig Kontakt mit einem Fernsehsender aufnehmen und weiterhin alles dafür tun, dass am Allernbusch ein modernes Tierheim entsteht.