NABU im Weserbergland sammelt ausgediente Handys für den Naturschutz
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- Kategorie: Region Aktiv
- Veröffentlicht: Mittwoch, 13. Januar 2021 09:11
Weserbergland (red). Rund 110.151 ausgediente Handys hat der NABU 2020 in ganz Deutschland mit dem Projekt „Handys für Hummel, Biene und Co.“ gesammelt. Auch in der NABU Regionalstelle Weserbergland, im Umweltladen Holzminden sowie im NABU Zentrum Hildesheim-Moritzberg werden seit langem Althandys angenommen. Der NABU erhält für gesammelte Handys eine jährliche Spende von Telefonica, abhängig vom Erlös aus Recycling und Wiederverwendung.
Bis März 2019 kam das Geld der Renaturierung der Havel zugute. Insgesamt waren das über 835.000 Euro. Alte Mobilgeräte werden aber weiterhin gesammelt, jetzt fließt der Erlös in den NABU-Insektenschutzfonds. Damit werden beispielsweise Ackerflächen und Wiesen durch die NABU-Stiftung Nationales Naturerbe gekauft und als Lebensraum für Insekten gesichert.
Der NABU begrüßt es, wenn verstärkt auch Unternehmen sich im Rahmen der Handy-Recycling-Kampagne für den Umweltschutz engagieren. „Ohne großen Aufwand kann sich jedes Unternehmen hier beteiligen und Sammelboxen an seinen Standorten aufstellen“, sagt Britta Raabe, welche die Regionalgeschäftsstelle in Rinteln leitet und bietet an, dass sich Interessenten, die eine Sammelbox aufstellen möchte, kann sich jederzeit gern bei ihr melden und eine kostenlose Box erhalten kann.
Nach Angaben des Digitalverbands Bitkom schlummern mehr als 105 Millionen alte Handys und Smartphones ungenutzt in deutschen Schubladen. Ausgediente Handys in den Hausmüll zu werfen oder an illegale Händler zu geben, schadet der Umwelt und ist auch gesetzlich verboten. Im Vordergrund steht für den NABU die Wiederaufbereitung und – falls erforderlich – Reparatur inklusive Austausch von Ersatzteilen von Mobilgeräten, um die Nutzungsdauer eines Handys oder Smartphones zu erhöhen. Eine Verlängerung der Nutzungsdauer spart pro Gerät 58 Kilogramm CO2 und 14 Kilogramm Ressourcen.
Zehn Gründe, warum das Recycling eines aussortierten Handys so wichtig ist:
- Minimierung von Umweltbelastungen
- Reduktion bei der Ausfuhr von Elektroschrott in Schwellen- und Entwicklungsländer
- Unterstützung der Umwelt und des Klimas
- kostbare Ressourcen werden wiederverwendet
- Gesundheitsschutz
- Minderung von Umweltbelastungen u.a. in Schwellen- und Entwicklungsländern
- Reduktion von Elektroschrott ü Gewährleistung des Datenschutzes durch verantwortungsvollen Umgang mit persönlichen Daten
- Schaffung von Arbeitsplätzen u.a. für Menschen mit Behinderung
- Vermeidung von „Konfliktmineralien“; d.h. Edelmetalle, die in politisch unruhigen Regionen abgebaut werden
„Mit Ihrem zurückgegebenem Altgerät sorgen Sie gleich doppelt für mehr Umweltschutz: zum einen stellen Sie sicher, dass Rohstoffe wiederverwertet werden und Schadstoffe nicht auf dem Müll landen“ führt Raabe aus und bittet darum, auf diese Weise den Naturschutz aktiv zu unterstützen.
Wer sein altes Handy -oder auch mehrere Handys- selbst direkt einsenden möchten, kann auch online einen Retourenschein ausdrucken. „Legen Sie Ihre alten Handys, Smartphones oder Tablets – gerne mitsamt Zubehör (Netzteil, Ladekabel, Akku, Headset) – in einen stabilen Umschlag oder Karton, kleben Sie den Retourenschein darauf und geben das Paket in der nächsten DHL Filiale oder DHL Paketbox ab. Das Porto ist bereits bezahlt“ sagt die Geschäftsstellenleiterin und möchte damit zum Mitmachen anregen. In der NABU Regionalgeschäftsstelle in der Bergamtstraße 12 in Obernkirchen nimmt Raabe darüber hinaus Briefmarken und Naturkorken an: auch diese kommen Naturschutzprojekten zu Gute.
Foto: NABU