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Dienstag, 05. Februar 2019 09:52 Uhr

Großes Interview mit Dominik Niemeyer: TV87-Trainer spricht über den Erfolg in Stadtoldendorf Großes Interview mit Dominik Niemeyer: TV87-Trainer spricht über den Erfolg in Stadtoldendorf

Stadtoldendorf (mhn). „Der beeindruckende Heimsieg gegen den starken Verfolger aus Himmelsthür vor rund 700 Zuschauern war sicherlich das Topspiel im Jahr 2018. An solche Spiele erinnert man sich in den nächsten Jahren noch. Es bleibt als eine schöne Erinnerung für den Verein, die Mannschaft, die Fans und den Fanclub erhalten“, schwelgt TV87-Trainer Dominik Niemeyer in Erinnerungen, als er die letzten Jahre seines Seins in Stadtoldendorf Revue passieren lässt. Vor dem Rückrundenauftakt seiner Handballer am kommenden Wochenende hat die Redaktion zusammen mit Niemeyer einen Blick in die vergangenen Monate schweifen lassen.

Redaktion: Dominik, welche Momente der vergangenen Monate sind positiv in Erinnerung geblieben?

Niemeyer: Das absolute Highlight im Jahr 2018 war sicherlich die gewonnene Meisterschaft und der dadurch resultierende Aufstieg in die Verbandsliga. Die Mannschaft und der Fanclub sind überhaupt noch intensiver zusammengewachsen, als bisher. Dies ist in meinen Augen sicherlich ein sehr wertvolles Alleinstellungsmerkmal in Stadtoldendorf.

Wir haben 2018 nicht nur den Meisterschaftstitel geholt, sondern sind auch wieder zum Aushängeschild des Landkreises Holzminden, nach fünf Jahren Abstinenz in der Landesliga, zurückerobert.

Die Besucherzahlen bei Heimspielen und Auswärtsspielen sowie die Resonanz im Social-Media-Bereich belegen dieses: die Begeisterung für unseren Handball seitens der Mannschaft und dem dazugehörigen Umfeld hat sich verdoppelt. Wir sehen immer mehr neue Zuschauer in der Halle und generieren wöchentlich neue Abonnenten unserer stetig wachsenden Facebook-Seite. Das Eigeninteresse von Spielern anderer Vereine hat deutlich zugenommen, sodass regelmäßig Anfragen für ein Probetraining bei uns eingehen.

Uns zeigt diese Entwicklung auf: Wir sind den richtigen Weg gegangen. Wir haben auf diesem Weg aber viel Kraft verloren und Verletzte gelassen. Deswegen müssen weiterhin verantwortungsvoll mit dem bisher Erreichten umgehen.

Redaktion: Nicht nur das Umfeld ist gewachsen. Auch deine Mannschaft hat eine Weiterentwicklung erfahren. Welche Aspekte kannst du benennen, die deine Mannschaft so erfolgreichen spielen lassen? 

Niemeyer: Die Mannschaft ist gewachsen, die Trainingsmoral ist vorbildlich und wir haben unser Handballspiel verändert. Der Fokus liegt seit 1,5 Jahren auf der Defensivarbeit, mit einem temporeichen Angriffsspiel. In der letzten Saison war die 6:0-Abwehr unsere Waffe, heute haben wir mehrere Abwehrsysteme, angeführt von unserer starken 5:1-Abwehr.

Die Mannschaft ist dadurch flexibler geworden und wir haben dadurch mehrere Optionen die Varianten mehrfach im Spiel umzustellen. Wir übertreffen aktuell jede Erwartung an uns im ersten Verbandsligajahr. Die Mannschaft sorgt somit auch weiterhin für Begeisterung und hat sich in dieser kurzen Zeit den Ruf des „starken Aufsteigers“ innerhalb der Liga erarbeitet.

Dafür müssen wir jede Woche an und über unsere Grenzen gehen, genau das schweißt eine Mannschaft zusammen und ist zu unserer Philosophie geworden.

Das Comeback nach schwerer Verletzung und langer Pause von Andre Michael war beeindruckend, ebenso das seines Bruders Sascha Michael. Beide Brüder sind unheimlich ehrgeizig, deswegen knüpfen die Gebrüder inzwischen an die starke Leistung aus letzter Saison an.

Auch der Blitztransfer von Eimantas Grimuta im Sommer war ein Highlight. Der 21-jährige Litauer mit dem Spitznamen „Berti“ bringt gute Leistungen und wurde von der Mannschaft sehr gut aufgenommen. Ein wichtiger Grundstein unserer erfolgreichen 5:1-Deckung.

Die Reaktion der Mannschaft auf die ersten drei Niederlagen in Folge war beeindruckend. Sechs Siege in Folge, darunter mit dem besonderen Sieg in Lafferde. Die Mannschaft hat es als Aufsteiger geschafft, die über 2 Jahre anhaltende Heimsiegesserie von Lafferde zu brechen. Damals hat unser Fanclub auch dieses Spiel vor ausverkaufter Halle zu einem Heimspiel gemacht.

Ein aktuelles Highlight ist die Verpflichtung von Shooter und Backup Björn Schubert, der die rechte Angriffseite entlasten soll und Durchschlagskraft mitbringt. Björn hat lange pausiert und benötigt noch etwas Zeit. Die Abstimmung im Angriff bringt nur die Zeit, die Spiele werden noch kommen, bei denen Björn ein ausschlaggebender Faktor sein wird. 

Ein Tiefpunkt folgte nach dem Höhepunkt gegen Groß Lafferde. Wir haben viele Verletzte gelassen, haben uns aber inzwischen wieder erholt. Ein weiterer Tiefpunkt war der Weggang von Lukas Lorentzen, allerdings hat Neuzugang Marcel Krüger diese Rolle als „Stopschild“ in der Defensive grandios angenommen. 

Marcel ist in der Defensive nicht mehr wegzudenken und sicherlich ein wichtiger Faktor unseres Erfolges, auch in der anstehenden Rückrunde. Im Angriff benötigt er von mir noch mehr Spielpraxis, auch das wird für die Rückrunde eine weitere Möglichkeit im Angriff werden.

Insgesamt haben sich die Neuzugänge dem System gut angepasst. Jannis Ricke führt inzwischen auch ein Handballspiel und setzt dosiert seine „eins gegen eins“ Stärken ein. Mit Hamudi Salam habe ich einen erfahrenden Rechtsaußen, den ich immer bringen kann. 

Redaktion: Was sind die Herausforderungen für die anstehende Rückrunde und wo wird die Mannschaft zum Saisonende stehen?

Die aktuelle Herausforderung für die Rückrunde ist sicherlich verletzungsfrei zu bleiben und mit einem positiven Ergebnis zu starten. Das Ziel als Aufsteiger ist weiterhin der Klassenerhalt. Dennoch wollen wir alles mitnehmen, was möglich ist. Gegenüber anderen Mannschaften konnten wir nach Niederlagen aufstehen und sind nicht in ein Tief gerutscht. Die Mannschaft hat ein Ziel und lässt sich nicht von ihrem Weg abbringen, auch wenn man mal stolpert. Die interessanten Fragen von außenstehenden lauten immer wieder, wie wird der Aufsteiger Stadtoldendorf im ersten Jahr Verbandsliga am Ende abschneiden? Ist die Mannschaft auch in der Rückrunde konstant wie in der Rückrunde?

Die Frage kann ich noch nicht beantworten, aber ich unterstelle, dass jeder meiner Spieler nach einem Punktspiel in den Spiegel schauen wird und von sich behaupten kann, dass er alles gegeben hat dieses Spiel zu gewinnen! Die Weiterentwicklung jedes einzelnen wird eine große Rolle spielen, diese konnte man in der Hinrunde bereits gut erkennen. Die tatsächlichen Antworten wird die Mannschaft in den letzten 13 Spielen liefern.

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