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Mittwoch, 31. Juli 2019 10:42 Uhr

Junge Menschen strömen auf den Arbeitsmarkt - Arbeitslosigkeit steigt wegen Schul- und Ausbildungsende an Junge Menschen strömen auf den Arbeitsmarkt - Arbeitslosigkeit steigt wegen Schul- und Ausbildungsende an

Hameln/Holzminden (red). Im Juli stieg die Arbeitslosenzahl im Weserbergland gegenüber dem Vormonat saisonbedingt um 208 auf 11.328 (+1,9 Prozent). Viele junge Menschen meldeten sich nach abgeschlossener Ausbildung oder Schulende arbeitslos. Die Anzahl der arbeitslos gemeldeten unter 25-Jährigen wuchs um 283 auf 1.479 (+23,7 Prozent). Das Auslaufen befristeter Verträge zur Jahresmitte trug ebenfalls zum Anstieg der Arbeitslosigkeit bei. Im Vorjahr waren im Juli noch 822 Menschen mehr arbeitslos gemeldet (-6,8 Prozent). Die Arbeitslosenquote liegt bei 5,8 Prozent, damit 0,1 Prozentpunkte über dem Vormonatswert, jedoch 0,5 weniger als noch vor einem Jahr.

Bei der Agentur für Arbeit waren in der Arbeitslosenversicherung 3.968 Personen arbeitslos gemeldet, 396 mehr als im Juni (+11,1 Prozent) und auch 14 mehr als im Vorjahr (+0,4 Prozent). Bei den Jobcentern sank die Anzahl um 188 auf 7.360 (-2,5 Prozent). Vor einem Jahr lag die Arbeitslosenzahl sogar noch um 836 höher (-10,2 Prozent). „Wie in jedem Jahr haben sich junge Menschen nach der Ausbildung arbeitslos gemeldet. Das ist erfahrungsgemäß kein Grund zur Sorge. Die meisten von ihnen werden in den kommenden Wochen ihre Arbeitslosigkeit wieder beenden. Sie werden kurzfristig in Arbeit gehen oder im Herbst ein Studium aufnehmen. Ausbildung ist langfristig der beste Schutz gegen Arbeitslosigkeit. Für Jugendliche, die für dieses Jahr noch einen Ausbildungsplatz suchen, gibt es weiterhin zahlreiche freie Ausbildungsstellen. Noch bis November werden bekanntermaßen Ausbildungsverhältnisse abgeschlossen“, erklärt Gerhard Durchstecher, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Hameln.

Mit 856 Personen nahmen im Vergleich zum Juli des vergangenen Jahres deutlich mehr Menschen an einer beruflichen Weiterbildung teil (+231/+36,4 Prozent). „Die teilnehmenden Menschen werden gezielt auf diese Qualifizierungsmaßnahmen vorbereitet und bei Bedarf auch während der Maßnahme gezielt unterstützt. Nur so kann es uns gemeinsam gelingen, den Fachkräftebedarf von morgen zu decken“, so Durchstecher. 

Ausbildungsstellenmarkt

Im aktuellen Berufsberatungsjahr, das vom 01.10.2018 bis zum 30.09.2019 läuft, wurden bis Juli insgesamt 2.505 Ausbildungsplätze gemeldet, 109 weniger als im vergangenen Jahr (-4,2 Prozent). Auf der anderen Seite haben sich 2.805 Jugendliche auf der Suche nach einer Ausbildung bei der Berufsberatung gemeldet, 147 weniger als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres (-5,0 Prozent). Davon suchten im Juli noch 842 Jugendliche einen Ausbildungsplatz. Dem gegenüber waren 817 Ausbildungsstellen noch nicht besetzt. 

Ausländer/Flucht

Im Bezirk der Arbeitsagentur Hameln waren im Juli 2.688 Ausländer arbeitslos gemeldet, also 335 weniger als im Vorjahr. Zu der Gruppe der Ausländer gehören sowohl Personen, die schon länger im Weserbergland leben, als auch neu hinzugekommene, geflüchtete Menschen. Die Anzahl derer, die aus ihrem Heimatland geflohen sind und sich bei den Jobcentern und Arbeitsagenturen im Agenturbezirk Hameln arbeitslos gemeldet haben, belief sich im Juli auf 1.087 Personen (-46 zum Vormonat).

Arbeitskräftenachfrage

Im Juli wurden 805 neue Arbeitsstellen gemeldet, 183 weniger als im Vormonat (-18,5 Prozent) und 245 weniger als vor einem Jahr (-23,3 Prozent). Der Bestand bleibt mit 3.034 Stellen weiterhin auf hohem Niveau (+5/+0,2 Prozent zum Juni). Im Vergleich zum Vorjahr ist dieser um 327 gesunken (-9,7 Prozent). Seit Jahresbeginn sind bereits 6.112 neue Stellen eingegangen. Unterbeschäftigung Ergänzend zur gesetzlich definierten Arbeitslosenzahl veröffentlicht die Agentur für Arbeit Angaben zur Unterbeschäftigung. Hiermit werden neben den Arbeitslosen auch Personen dargestellt, die nicht als arbeitslos gelten, weil sie an Maßnahmen teilnehmen oder erkrankt sind. 1 Die Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit) betrug nach vorläufigen Angaben im Juli 16.175 Personen, das waren 163 mehr als im Vormonat, aber 157 weniger als im vergangenen Jahr (-1,0 Prozent). Die Unterbeschäftigungsquote betrug 8,1 Prozent. Im Juni hatte sie bei 8,0 und vor einem Jahr bei 8,2 Prozent gelegen. 

Entwicklung in den Landkreisen

In den Landkreisen Holzminden (+110/+5,0 Prozent) und Schaumburg (+113/+2,7 Prozent) ist die Arbeitslosigkeit zum Vormonat saisonbedingt angestiegen. Im Landkreis Hameln-Pyrmont ist mit 4.668 Personen ein leichtes Minus zu verzeichnen (-15/-0,3 Prozent). Zum Vorjahr können alle Landkreise die Arbeitslosenzahl senken: (HM-PY -1,0 Prozent / HOL -0,2 Prozent / SHG -15,1 Prozent). In der Arbeitslosenversicherung meldeten alle Landkreise zum Vormonat einen Anstieg an arbeitslos gemeldeten Menschen (HM-PY +7,6 Prozent / HOL +16,4 Prozent / SHG +12,1 Prozent). Auch in der Grundsicherung zeigt sich ein einheitliches Bild, jedoch mit weniger Arbeitslosen als im Juni: HM-PY -3,9 Prozent / HOL -0,3 Prozent / SHG -2,0 Prozent).

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