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Dienstag, 24. September 2019 11:47 Uhr

Lehrerinnen und Lehrer für Pflege fehlen in Südniedersachsen: Neue Studienangebote würden helfen Lehrerinnen und Lehrer für Pflege fehlen in Südniedersachsen: Neue Studienangebote würden helfen

Südniedersachsen (red). Die Zahl der Pflegebedürftigen steigt in Südniedersachsen. Pflegepersonal wird schon heue händeringend gesucht. Für die ausbildenden Schulen wird es zunehmend schwieriger, qualifizierte Lehrkräfte zu finden. Eine regionale Initiative, um auf das Problem aufmerksam zu machen, hat der Steuerungsausschuss Südniedersachsen ergriffen. Im Auftrag der südnieder-sächsischen Landkreise, Stadt Göttingen und weiterer Gebietskörperschaften lud das Projektbüro Südniedersachsen zu einer Fachveranstaltung nach Einbeck ein.

Wie kann die die Versorgung der öffentlichen und der freien Schulen mit Pflege-Lehrkräften verbessert werden kann? Mit dieser Frage beschäftigten sich am 23.09.2019 Expertinnen und Experten auf der Veranstaltung "Pflegeausbildung in Südniedersachsen". Vertreterinnen und Vertreter der ausbildenden Schulen, der Gebietskörperschaften, der Bildungsregionen, der Agentur für Arbeit und des Niedersächsischen Kultusministeriums kamen dazu in die Berufsbildende Schule nach Einbeck.

Im Zentrum der Veranstaltung stand der Vorschlag, neue Studiengänge für Pflegelehrkräfte in Südniedersachsen einzurichten. Zurzeit werden Lehrkräfte, die an den berufsbildenden Schulen im Bereich Pflege unterrichten, ausschließlich an der Universität Osnabrück ausgebildet. Für Lehrkräfte an den privaten Schulen gibt es ebenfalls keine Studienmöglichkeiten in Südniedersachsen. 

"Wohnortnahe Ausbildung muss auch ein Thema sein, wenn wir von den Lehrerinnen und Lehrern an den ausbildenden Schulen sprechen!" Dies betonte Astrid Klinkert-Kittel, Landrätin des Landkreises Northeim. Und sie lieferte gleich einen Lösungsvorschlag mit: "In Göttingen gibt es bereits Strukturen, die besonders geeignet erscheinen, um hier neue Studiengänge einzurichten. Hierzu zählen vor allem die Universitätsmedizin Göttingen und der Gesundheitscampus mit ihrer großen Expertise auf den Gebieten Gesundheit und Pflege, sowie die bereits bestehende Lehramtsausbildung an der Universität Göttingen". Auch für Landrätin Astrid Klinkert-Kittel ist klar: "Wir benötigen in der Region Südniedersachsen dringend ein Angebot für die Ausbildung von Lehrkräften in Pflegeberufen", so Klinkert-Kittel. Die Northeimer Landrätin setzt sich insbesondere gegenüber dem Land Niedersachsen für rasche Hilfe ein. "Die Zeit drängt, denn die Not aufgrund fehlenden Personals ist in der Pflegebranche ist riesengroß!" Im Schulterschluss mit den Landkreisen Göttingen, Goslar und Holzminden sowie der Stadt Göttingen wirbt sie deshalb um Unterstützung aus Hannover.

Im abschließenden Podiumsgespräch und auch aus den Beiträgen aus dem Publikum zeigte sich, wie groß der Handlungsbedarf ist. Renatus Döring, Schulleiter der BBS Einbeck, schilderte die ernste Situation an seiner Schule. So musste der Ausbildungsgang "Pflegeassistenz" im laufenden Schuljahr aufgrund des Mangels an Lehrkräften ausgesetzt werden. "Sollte die Altenpflegeausbildung bzw. die zukünftige Ausbildung zur Pflegefachkraft aus diesem Grund ganz eingestellt werden, so hätte dies dramatische Folgen für die Pflegeeinrichtungen im Landkreis, die bereits heute unter einem erheblichen Fachkräfteengpass leiden", erklärte Döring weiter.

Dr. Dag Danzglock vom Niedersächsischen Kultusministerium zeigte sich angetan von dem regionalen Engagement. "Ich nehme wahr, dass Ihnen die Schaffung neuer Studienmöglichkeiten ein großes Anliegen ist und werde dies auch an die Landesebene transportieren", so Dr. Danzglock am Ende der Veranstaltung. Gemeinsam die Aufmerksamkeit des Landes auf das Problem lenken, das will auch der Steuerungsausschuss Südniedersachsen. Auf der Jahresbilanzveranstaltung des Südniedersachsenprogramms am 4.11.2019 in Holzminden soll das Thema öffentlich diskutiert werden.

Foto: Stephan Beuermann

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