Verkehrsunfallstatistik 2018 der Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden
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- Kategorie: Blaulicht
- Veröffentlicht: Dienstag, 26. März 2019 15:54
Holzminden/Hameln-Pyrmont (r). Die Zahl der registrierten Verkehrsunfälle in der Polizeiinspektion (PI) ist erfreulicherweise im Vergleich zum Vorjahr um 74 Unfälle, auf insgesamt 5737, gesunken. Leider hat - trotz des Rückgangs - die Anzahl der Verkehrsunfälle mit schwerwiegenden Personenschäden (VUSP) zugenommen (von 178 auf 200). Bei diesen 200 VUSP wurden insgesamt 234 Personen schwerverletzt, oder getötet (222 schwerverletzt, 12 getötet). Das ist ein Anstieg um 11,4%. Unter den 12 getöteten Personen befand sich kein Kind, jedoch eine Person der Risikogruppe der "Jungen Fahrer".
Inspektionsleiter Ralf Leopold sagt dazu: "Verkehrsunfälle verursachen nicht nur einen wirtschaftlichen Schaden, sondern sie haben oft auch schwere Verletzungen oder den Tod eines Familienmitglieds zur Folge. Dabei sind diese Unfälle fast immer durch angepasste Geschwindigkeit und die erforderliche Aufmerksamkeit des Fahrzeugführers bzw. der Fahrzeugführerin vermeidbar. Wir werden daher weiter ein besonderes Augenmerk auf Verkehrsüberwachung legen, um Unfälle mit schweren Folgen zu verhindern."
Auch im Jahr 2018 zählte überhöhte und nicht angepasste Geschwindigkeit wieder zu einer der Hauptunfallursachen. Erstmals war jedoch ein deutlicher Rückgang von 323 Verkehrsunfällen in 2017 auf 269 in 2018 festzustellen.
Diese Entwicklung führt Polizeihauptkommissar Matthias Feldmann, Sachbearbeiter Verkehr bei der PI Hameln-Pyrmont/Holzminden, auf intensivierte Geschwindigkeitsüberwachung zurück. "Die polizeilichen Ahndungsmaßnahmen konnten in der Summe im Vergleich zum Vorjahr von 5059 auf 6261 Feststellungen erhöht werden. Das ist ein Plus von 23,8%. Das zeigt, dass Maßnahmen wie polizeiliche Präsenz, der Einsatz von Lasermessverfahren, sowie von ESO-Technik zur Geschwindigkeitsüberwachung erfolgreich sind."
Ein weiterer unverzichtbarer Teil der Gesamtstrategie der Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden ist die Verkehrssicherheitsarbeit. Hier stehen vor allem die sog. "Risikogruppen" im Fokus.
Die Leiterin Einsatz der PI Hameln-Pyrmont/Holzminden, Polizeioberrätin Maren Jäschke, führt dazu aus: "Leider gab es im Jahr 2018 einige schwere Motorradunfälle - teils mit tödlichem Ausgang. Dem begegnen wir mit verstärkten Kontrollen. Insbesondere die Geschwindigkeit aber auch das Fahrzeugtuning stehen dabei im Vordergrund. Präventiv setzen wir weiterhin auf die sog. "Crash-Kurse", um bereits junge Kraftfahrzeugführer/-innen für die Gefahren des Straßenverkehrs zu sensibilisieren und ein Stück weit zu schockieren."
Außer den genannten "Crash-Kursen" bietet die PI Hameln-Pyrmont/Holzminden auch Trainings für Senioren/-innen, in Bezug auf mobile Gehhilfen an. Mit Schülern/-innen wird außerdem richtiges Verhalten im Straßenverkehr in der Verkehrsschule und in Fahrradprüfungen geübt.
POR'in Jäschke nennt ein weiteres Problemfeld: "Im Jahr 2018 kam es zwar zu einer Abnahme der festgestellten Fahrten unter der Beeinflussung von Drogen/Medikamenten. Das Dunkelfeld in diesem Bereich wird allerdings deutlich größer sein. Darum werden wir auch im Jahr 2019 anlassunabhängige Schwerpunktkontrollen im Bereich Drogen und Alkohol verstärkt durchführen."
Hierzu wurde eigens ein Konzept entworfen, welche die zielgerichtete Aus- und Fortbildung von Polizeibeamten/-innen in diesem Phänomenbereich beinhaltet. Außerdem wurden koordinierte Kontrollen in der gesamten Inspektion durchgeführt.
Ohne hier detailliert auf die Statistikzahlen einzugehen, die im Einzelnen dem anhängenden pdf-Dokument zu entnehmen sind, ergeben sich aus der Verkehrsunfallstatistik für den Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion (Landkreis Hameln-Pyrmont und Landkreis Holzminden) insgesamt für das vergangene Jahr folgende Kernaussagen:
- Rückgang der Gesamtunfallzahlen
- Anstieg bei den Verkehrsunfällen mit schwerwiegenden Personenschäden
- Rückgang der Verkehrstoten von 15 auf 12
- Rückgang der Baumunfälle, deutlicher Rückgang der am Baum getöteten Personen von sieben auf eins
- Präventionsmaßnahmen bei den "Jungen Fahrern" zeigen Wirkung
- Ablenkung während der Fahrt sind zusammen mit Alkoholverstößen und Geschwindigkeitsüberschreitungen weiterhin die Hauptunfallursachen
- Synergieeffekte durch Zusammenarbeit mit dem Landkreis Hameln-Pyrmont und Holzminden im Rahmen der Geschwindigkeits- überwachung werden genutzt
- Kradfahrer müssen weiterhin mit Kontrollmaßnahmen rechnen
- Zahl der Verkehrsunfallfluchten gestiegen; diese Verhaltensweisen sind Straftaten und werden vehement verfolgt. Über 44% Prozent der angezeigten Unfallfluchten wurden im Jahr 2018 aufgeklärt.
Foto: Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden