Veränderungssperre für Bereich des ehemaligen Hotels „Tryp by Wyndham“ und Umgestaltung des Mühlenangerteichs
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- Kategorie: Politik
- Veröffentlicht: Donnerstag, 01. März 2018 13:50
Stadtoldendorf (fw). Seit Anfang Januar gibt es kein Vier-Sterne Hotel mehr in Stadtoldendorf. Bislang hielten die Gerüchte über die Einrichtung eines Alten- und Pflegeheims ersatzweise für ein Hotel noch an. Doch der am 18. Januar 2018 vom Verwaltungsausschuss der Stadt beschlossene Bebauungsplan verfolgt das Ziel, die Ausweisung eines Gebietes ausschließlich für Fremdenbeherbergung zu planen. Wir berichteten.
Zur Sicherung der Planung hat der Verwaltungsausschuss im Rahmen einer Beratung zusätzlich beschlossen, eine Veränderungssperre für den Planbereich aufzustellen. In der Satzung wird deutlich, dass
- Ein Vorhaben im Sinne des § 29 BauGB nicht durchgeführt oder bauliche Anlagen nicht beseitigt werden dürfen;
- Erhebliche oder wesentliche wertsteigernde Veränderungen von Grundstücken und baulichen Anlagen, deren Veränderung nicht genehmigungs-, zustimmungs- oder anzeigepflichtig sind, nicht vorgenommen werden dürfen.
Dieser Beschluss wurde durch den Stadtrat in der Sitzung vom 27. Februar 2018 einstimmig angenommen.
Bürgermeister Helmut Affelt verdeutlichte: „In unserer Region gibt es weiter kein Vier-Sterne-Hotel, Stadtoldendorf war damit einmalig – das muss erhalten bleiben.“ Weiter zu berücksichtigen sei, dass damals viele Fördermittel in den Umbau des Hotels geflossen seien und dass der Bedarf an eine Beherbergung für Touristen und Gäste der Stadt groß sei. Auch die vielen Unternehmen mit Sitz in Stadtoldendorf seien daran interessiert, die Firmengäste adäquat unterzubringen, erläutert Affelt weiter. „Wir sind für alle Ideen und Gespräche mit Interessenten offen, die eine Fremdenbeherbergung im ehemaligen Hotel weiterverfolgen möchten“, verspricht Bürgermeister Affelt.
Neugestaltung Mühlenangerteich und Rauchbach
Eine kleine Wasserfläche mit vielen Enten, leider jedoch über die Jahre immer mehr trockengefallen – der Mühlenangerteich. Eine genaue Ortung der Sickerstellen konnte bislang nicht erfolgen. Doch dass hier etwas geschehen muss, steht außer Frage. Eine komplette Sanierung, das heißt die Gesamtabdichtung des Teichbodens inklusive des Abfahrens des Grundschlammes sei eindeutig zu teuer, mutmaßt Olaf Hagenow von den GRÜNEN. Dementsprechend wurde nach Beratung empfohlen, eine Neugestaltung des Mühlenangerbereichs in Augenschein zu nehmen und hierfür eine genaue Planung anzustellen sowie etwaige Fördermittel zu begutachten. Im Vorfeld dieser 5. Ratssitzung ist bereits ein Vorschlag für eine Ausbauplanung seitens der Ratsmitglieder Maiwald und Hagenow erfolgt. Wir berichteten bereits.
Folgende Maßnahmen sind bei der Umgestaltung des Teiches angedacht:
Ein mäandrierender Verlauf über jetzige Wiese und durch den alten Mühlenangerteich gekoppelt mit einer flachen Böschung. Eine Bachsohle mit Sandsteinkies und Schotter sowie am Böschungsfuß vereinzelte Anordnung von Sandsteinblöcken. Für Amphibien, Eidechsen und mauertypische Pflanzenarten sollen einzelne Sandsteintrockenmauern zum Beispiel an der Grundstücksgrenze zur Tankstelle errichtet werden. Auch zusätzliche Wegeverbindungen und Wassererlebnisse, wie niedrige Wasserstände zum Spielen oder ein Gewässerlehrpfad ergänzen die Neugestaltung. Der Erhalt des alten Mühlenangerteichs soll als zeitlich begrenzte Überflutungsfläche bei Hochwasser dienen. Brach- und Wildwuchsflächen, Neuanpflanzungen von verschiedenen Gehölzen und Ergänzung der bestehenden Heckenstrukturen als Abschirmung zur Tankstelle sind weitere Planmaßnahmen.
Um diese Planung umsetzen zu können, werden Mittel aus dem Förderprogramm „Förderung der biologischen Vielfalt in Städten und Dörfern“ des Niedersächsischen Ministeriums für Umwelt, Energie und Klimaschutz beantragt. „Je mehr Punkte des Beispielkatalogs in der Maßnahme untergebracht sind, beziehungsweise erfüllt sind, desto größer werden die Chancen, dass eine Zuwendung von 80 Prozent erreicht wird“, erklären Maiwald und Hagenow.
Der Vorschlag für diese Ausbauplanung wurde in der Ratssitzung vom 27. Februar einstimmig angenommen. Jetzt heißt es positiv denken, damit die Förderung auch klappt.