Abriss der Weserbergland-Klinik schreitet mit großen Schritten voran
- Details
- Kategorie: Wirtschaft
- Veröffentlicht: Donnerstag, 28. Mai 2020 12:02
Höxter (TKu). Seit Mittwoch ist nach dem Abriss des gelben Altbaus und der Untergeschoss-Stationen F0 bis F2 (ehemalige Geriatrie und Privatstationen) nun auch das angeschlossene Bewegungsbad dem Erdboden gleich gemacht worden. Das ehemalige Bewegungsbad in Größe eines kleinen Hallenbades ist Anfang der 1970er Jahre entstanden. Von 1971 stammt das Kunstwerk an der Wand des Bades. Dieses hatte der in der NS-Zeit bekannt gewordene und später umstrittene Künstler Arno Breker im Jahr 1971 erschaffen.
Es zeigt die mythologische Szene „Ausritt zur Jagd“, ein 14 mal vier Meter langes Stahlband-Relief, welches Helden in typischer Breker-Pose und muskulöse Pferde zeigt. Während des Abrisses sitzen viele Patienten in erster Reihe, um das Schauspiel zu verfolgen. Der Lärm sei aber nicht so schlimm, berichtet eine ältere Patientin vom Balkon aus, die schon seit 54 Jahren mit Unterbrechung die Klinik besucht. In dem Bewegungsbad habe sie im Alter von 16 Jahren das Schwimmen erlernt, berichtet die inzwischen 70-Jährige. Der Abbruch des neunstöckigen Hochhauses solle frühestens in vier Wochen beginnen, erklärt ein Mitarbeiter des Abbruch-Unternehmens Linkamp.
Zunächst müsse mit dem vorhandenen Bauschutt ein etwa fünf Meter hohes Plateau vor dem Hochhaus errichtet werden, um einen „Long-Front-Bagger“ in Stellung zu bringen. Dieser 36 Meter hohe Spezialbagger befindet sich bereits an der Weserbergland-Klinik. Durch seine große Arbeitshöhe mit einer flexiblen Auslegerkonstruktion komme er auch an die letzte Stelle des ehemaligen Haupthauses, so der Mitarbeiter. Nachdem das Plateau aus geschreddertem Bauschutt errichtet ist, soll der Bagger damit beginnen, zunächst den Fahrstuhlschacht rechts am Gebäude abzureißen. Danach folge der Rest. Abgerissen werde von oben nach unten. Nach dem das Plateau stehe, benötige der Spezialbagger etwa drei bis vier Wochen, bis der komplette Abbruch vollzogen sei, so der Linkamp-Mitarbeiter.
Fotos: Thomas Kube