Azubis decken den Fachkräftebedarf nach der Coronapandemie
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- Kategorie: Wirtschaft
- Veröffentlicht: Sonntag, 31. Mai 2020 12:20
Weserbergland (red). Auch während der Coronapandemie geht es auf dem Ausbildungsmarkt weiter, jedoch mit geringerem Tempo: Die Zahl der in Niedersachsen und Bremen gemeldeten Ausbildungsstellen sinkt im Vergleich zum Vorjahr. Gerhard Durchstecher, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit in Hameln erklärt: „Die Auszubildenden von heute sind die Fachkräfte von morgen. Dieser Grundsatz gilt mehr denn je. Wir gehen davon aus, dass die Suche nach Auszubildenden nach und nach wieder in den Fokus bei den Arbeitgebern rücken wird.“
So sieht der Ausbildungsmarkt im Bereich der Agentur für Arbeit Hameln aus: Seit dem 01. Oktober 2019 wurden dem gemeinsamen Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit und der Jobcenter 2.151 Berufsausbildungsstellen gemeldet. Dies entspricht einem Minus von 109 Stellen zum Vorjahr. Auf der anderen Seite haben sich 2.307 Jugendliche als Bewerber bei der Berufsberatung registriert, 143 weniger als im April 2019. Durch die Rückkehr zum Abitur nach 13 Jahren gibt es in diesem Jahr weniger Schülerinnen und Schüler, die auf eine Ausbildung suchen, wodurch die Chancen auf eine Ausbildung steigen.
Die beliebtesten Ausbildungsstellen 2020 sind bei den Jugendlichen Kaufmann/-frau Büromanagement und im Einzelhandel ebenso wie Verkäufer/in oder Kfz-Mechatroniker/in. Mit fast 150 Stellen wurde der Ausbildungsberuf Kaufmann/-frau im Einzelhandel auch am häufigsten von den Unternehmen in den Landkreisen Hameln-Pyrmont, Holzminden und Schaumburg angeboten. Danach folgen der bzw. die Verkäufer/in und Industriekaufmann/-frau.
Hier werden noch viele Auszubildende gesucht
Aktuell sind noch über 1.400 Ausbildungsstellen in den drei Landkreisen offen. Allein im Einzelhandel sind über 100 Stellen zu besetzen. Auch im Bürobereich, in der Logistikbranche und im medizinischen Sektor gibt noch diverse unbesetzte Ausbildungsplätze.
Woran liegt es, dass Unternehmen und Jugendliche manchmal nicht zusammenfinden?
Das Angebot an Ausbildungsstellen passt nicht immer zu dem, was sich die jungen Menschen wünschen. In einigen Fällen stimmen die Erwartungen nicht überein. Manchmal ist die Mobilität der Bewerber wegen eines fehlenden Führerscheins oder einer ungünstigen öffentlichen Verkehrsanbindung nicht gegeben. Ein weiterer Grund ist, dass der Trend zum Erwerb eines höheren Schulabschlusses weiterhin anhält und deswegen statt der Berufsausbildung zunächst ein weiterer Schulbesuch präferiert wird. Die Berufsberatung unterstützt die Jugendlichen bei der Suche nach Ausbildungsstellen oder Alternativen.
Einfach einen telefonischen Beratungstermin vereinbaren und mehr Informationen erhalten: Kostenlos unter 0800 4 5555 00 oder unter https://www.arbeitsagentur.de/bildung/berufsberatung
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